Örtliches Entwicklungskonzept

Unsere Gemeinde ist unser Zuhause. Und: wer hat wohl nicht den Wunsch, sein Zuhause zu erhalten und zu gestalten? Bei uns, in den drei Orten sind viele wichtige Dinge in den letzten Monaten und Jahren passiert: Straßen wurden saniert und Fahrradwege neu konzipiert; Rückhaltebecken wurden gebaut; Bahnhöfe saniert und neu ausgestattet; ein neuer Kindergarten wird bald Realität, usw. Vieles haben wir aber noch vor uns. Die Gemeinde wächst, Bedürfnisse zum Leben verändern sich, die Gesellschaft wird generell älter, etc.

Um alle Entwicklungen und dafür notwendigen Vorhaben unter einen Hut zu bekommen, ist eines ganz wichtig: Es braucht ein Konzept! Ein abgestimmtes Konzept, auf Basis dessen die nächsten Jahre geplant wird. Ein Konzept für Antworten auf Fragen, wie: Wie können wir die Ortskerne attraktiver machen? Welche Lösungen benötigt unsere Verkehrsinfrastruktur? Ist unser Wald überhaupt fit für Trockenperioden? Sind unsere Landwirtschaft und unsere Böden gegen Starkregen und Extremwetterereignisse gewappnet?

Ein solches Konzept ist das Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK). Es legt die Rahmenbedingungen fest, wie mit all diesen Fragen (und vielen anderen) in den nächsten Jahren umgegangen wird und wo sich die Gemeinde hin entwickeln soll. Laut dem NÖ-Raumordnungsgesetz ist das ÖEK ein wesentliches Raumplanungsinstrument der Gemeinde. Da geht es nicht bloß um Widmungsthemen (auf Bauland darf ich bauen, auf Grünflächen nicht). Vielmehr geht‘s um eine Strategie, sprich: wo will die Gemeinde überhaupt hin? Wollen wir etwa zu einem Schlafort werden, in dem Einwohner nur zum „Schlafen“ verweilen und die restlichen Aktivitäten an anderen Plätzen, Orten ausleben, und der soziale Zusammenhalt stirbt langsam aus? Oder wollen wir lieber lebenswerte und offene Dörfer haben, in denen Generationen gemeinsam das Leben verbringen? Ebenso geht es um zukunftsorientierte Fragen, die oft keine einfache Lösung haben, aber mit denen wir konfrontiert sind: Wie sollen wir unsere Häuser und Straßen, aber auch Landschaften von zunehmend extremen Naturereignissen schützen? Oder: Wollen wir uns Richtung erneuerbaren Energiequellen stark machen?

Unsere Gemeinde hat die Chance ein solches örtliches Entwicklungskonzept auszuarbeiten. Das Grüne Kleeblatt ist überzeugt, dass es höchste Zeit ist, solche Schritte zu unternehmen. Und zwar, unter Einbindung von uns allen, die wir hier wohnen. Ob groß oder klein, Einheimisch oder „Zuagrasta“, Frau oder Mann: Es gibt Platz für alle, die mitgestalten wollen. Und: Es gibt für diesen Prozess genug Unterstützung in Form von Förderungen, professionelle Beratung, Veranstaltungen im Ort und Aufklärungsarbeit… Es gibt mehrere öffentliche Instanzen des Landes, wie die Dorf- und Stadterneuerung, Natur im Garten oder die Energie- und Umweltagentur, die ihre Expertise zur Verfügung stellen. Viele Niederösterreichische Gemeinden profitieren bereits davon!

Wir wollen diese Reise in die Zukunft nach dem 26. Jänner gemeinsam starten – und würden uns sehr freuen, wenn Du/Sie auch dabei bist/sind!

(Alexis Sancho Reinoso)