2 × Glück gehabt?

Es ist Zeit für Zusammenarbeit im Hochwasserschutz!

Zweimal hat uns 2024 aufgrund besonderer Wetterlagen ein Hochwasser heimgesucht. Zweimal sind Ulrichskirchen, Schleinbach und Kronberg im Wesentlichen mit überschaubaren Schäden davongekommen auch wenn es einzelne, darunter die Kläranlage, durchaus schwer getroffen hat.

In den nächsten Jahren ist aufgrund des fortschreitenden Klimawandels mit ähnlichen Wettersituation (Staulagen, Wolken mit viel Wasser durch die Erwärmung der Meere) zu rechnen. Ob alle Jahre oder weniger oft kann niemand genau sagen.

Was ist nun zu tun? Was steht an?

Einzelne wichtige Maßnahmen wie die Sanierung der Rußbach-Böschung zwischen der Kläranlage und der Ortseinfahrt Ulrichskirchen über den Rußbach sind bereits geplant bzw. schon im Gange. Das alleine wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht reichen. Deshalb gibt es einige to do´s in der nächsten Gemeinderatsperiode.

Auf den Bildern nach dem Hochwasser sieht man eindeutig den Flächenbedarf des Wassers. Die notwendigen Retentions- bzw. Rückhalteflächen durch die eine Zwischenspeicherung von mehreren Tagen zu erreichen wäre, damit das Wasser dann geordnet abfließen bzw. versickern kann, sind deutlich zu erkennen.

Das Problem beginnt bereits im oberen Rußbachtal, wo der Rußbach auf weite Strecken in ein schnurgerades Bett gezwängt wurde. Ein rasches Abfließen des Wassers bachabwärts allein kann nicht die Lösung sein – dann trifft es die Nachbargemeinden. Es braucht tatsächlich bis zu einem gewissen Grad eine Renaturierung, d.h. dem zeitweiligen Flächenbedarf des Baches ist Rechnung zu tragen. Grundlage dafür ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die seit 25 Jahren in Kraft ist und 2003 auch in Österreich Rechtsgültigkeit erlangte. Kern der RIchtlinie ist, dass nicht nur unmittelbar neben Gewässern sondern auch in deren Einzugsgebiet Maßarbeiten zu ergreifen sind.

Das Problem kann also nicht in unserer Gemeinde allein gelöst werden. Es erfordert die Zusammenarbeit der Gemeinden Kreuttal, Ulrichskirchen-Schleinbach-Kronberg, Wolkersdorf und Pillichsdorf sowie der weiteren Grundeigentümerinnen, um für die nächsten Ereignisse gut vorbereitet zu sein. Eine bezirksübergreifende Kooperation und weitere Maßnahmen im Ursprungsgebiet des Rußbach im Bezirk Korneuburg (Würnitz, Karnabrunn, Groß Rußbach) werden ebenfalls nötig sein, um bereits im Oberlauf für künftige Starkregen-Ereignisse gerüstet zu sein.