Weltbienentag

Der 20. Mai ist seit 2018 der Internationale Aktionstag der UN, um auf die Bedeutung der Bienen und den alarmierenden Rückgang vieler Bienenarten aufmerksam zu machen. Bienen tragen als wichtige Bestäuber zum Erhalt von Wild- und Nutzpflanzen bei und sind damit essentiell für unsere Umwelt.

Der Weltbienentag soll „durch Bildung und Aktivitäten das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Bienen und anderen Bestäubern, die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind sowie ihr Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung erhöhen“, heißt es im Entschluss der UN-Generalversammlung aus dem Jahr 2017. Das sogenannte Bienensterben bezieht sich als Schlagwort in der Öffentlichkeit auf Völkerverluste der Honigbiene, in Mitteleuropa vor allem durch erhöhte Wintersterblichkeit, aber auch in Zusammenhang mit Formen der modernen Landwirtschaft. Einen wesentlichen Beitrag zur Gefährdung von Bienen tragen bestimmte Pestizide bei, die auch für Bienen schädliche Mittel beinhalten. Der steigende Aufwand für Imker in der Bienenpflege macht den Weltbienentag auch zum Tag der Imker*innen.

Als Fachbegriff bezieht sich das Bienensterben auf die Gefährdung von Wildbienenarten. In Österreich sind etwa 700 Wildbienenarten nachgewiesen, es existiert aber keine Rote Liste gefährdeter Arten. Expert*innen befürchten, dass die Situation mit jener in Deutschland vergleichbar ist, wo 50% der Arten als bestandsgefährdet eingestuft sind.

Individuelle Maßnahmen zum Bienenschutz

Neben zahlreichen Veranstaltungen – dieses Jahr vor allem virtuell – soll der Weltbienentag darauf aufmerksam machen und uns erinnern, wie bienenfreundliches Verhalten aussieht. Das slowenische Projekt hinter dem Weltbienentag führt unter anderem folgende Punkte an:

  • Der Kauf von Honig und anderen Bienenprodukten beim lokalen Imker.
  • Das Pflanzen bienenfreundliche Pflanzen wie Lavendel, Salbei oder Wandelröschen. Weitere beliebte Nahrungsquellen stellen Obstbäume wie Apfel, Kirsche und Zwetschke dar. Als Herbstblüher ist Efeu eine wichtige Nahrungsquelle zu später Jahreszeit.
  • Erhalten und Neuschaffen von nicht gedüngten und zwei Mal pro Jahr gemähten Wiesen.
  • Das Bereitstellen geeigneter Nistplätze wie schütter bewachsene, sonnige Stellen für die Mehrzahl an Bodennistern. Andere Nister suchen nach Totholz oder auch abgestorbenen Stängeln und Samenständen.

Geschichte des Weltbienentages

Initiator für die Entstehung des Weltbienentages war Slowenien, das auf eine Bevölkerung von etwa zwei Millionen Einwohnern über 10.000 aktive Imker*innen verzeichnet. Auf Antrag Sloweniens und mit Unterstützung der restlichen EU-Länder wurde der 20. Mai im Jahr 2017 als Weltbienentag vorgeschlagen und 2018 erstmals begangen. Die Zeit rund um den 20. Mai ist auf der Nordhalbkugel der Höhepunkt des Bienenjahres mit einem starken Anstieg der Bienenpopulation und auf der Südhalbkugel Beginn der Honigernte. Der 20. Mai wurde ausgewählt, da dies der Geburtstag des slowenischen Imkerpioniers Anton Janša (1734–1773), eingedeutscht auch Janscha, ausgewählt. Janša war der erste Direktor der 1769 gegründeten Theresianischen Imkerschule.

(Lorenz Gschwent)