MATERIALSCHLACHT …um gewählt zu werden!

Da wird einem eine geballte Ladung an Werbematerial an die Tür gehängt, damit das Kreuzerl an die richtige Stelle gesetzt wird. ÖVP und SPÖ versuchen sich mit Give Aways zu überbieten! Es gibt zwar seit Neujahr den Gelben Sack für manches davon, vor allem die robusten Plastiktragtaschen bräuchten von jenen 60%-70% der Bevölkerung, die nicht als lebende Litfasssäulen für die jeweilige Partei herumlaufen wollen, nicht mehr in den Restmüll geworfen zu werden. Niederösterreich hat ca. 700 000 Haushalte und eine Tragtasche wiegt locker 50 g: Sollte jeder Haushalt mit einer Tasche beschenkt werden, so ergäbe das 700 000 mal 50 Gramm, das wären 35 000 000 g oder 35 000 kg oder 35 Tonnen Plastiktaschen, davon ca. 20 Tonnen Plastik Zwangsbeglückung, das gleich wieder in den Müll wandert. Wenn schon so üppig geschenkt werden muss wären doch Papiersackerl besser gewesen.

Ein umweltfreundlicher Vorschlag: Schenken Sie die Plastiktaschen jenen Personen, die für die jeweilige Partei offensiv werben, die freuen sich sicher, wenn sie einen netten Vorrat an hübschen Einkaufstaschen bekommen, den sie dann lange mit Stolz durch die Gegend tragen können…

Grundsätzlich ergeben sich da für mich schon Fragen:  Halten uns die Parteien einfach für so vertrottelt, dass wir nur wegen einer Plastiktasche, eines Kugelschreibers oder einer Mannerschnitte diese Partei wählen, obwohl das eh alles nichts nützt? Oder sind wir wirklich schon so verblödet, dass wir nur wegen dieses Ramsches, der uns aufgedrängt wird, unsere Unzufriedenheit vergessen und wieder brav als „Stimmvieh“ wie gewünscht funktionieren?

Bei der ÖVP hat man den Eindruck, dass sie der ganzen Geschichte eh nicht recht trauen. Drum geht es Schlag auf Schlag: Sackerl an die Tür, Zeitungseinschaltungen, adressierte Briefe im Postfach, als ginge es um ALLES. Dabei geht es nur um Macht.

Wenn ich mir bewusst mache, dass das ganze Werbematerial ja kein Geschenk an uns ist, sondern über die Parteienförderungen von unseren Steuergeldern bezahlt wurde, dann bekommt diese Sache für mich einen noch unangenehmeren Geschmack. Rausgeworfenes Steuergeld!

UPS, just, nachdem ich diesen Artikel geschrieben habe, bekomme ich eine Kiste mit GRÜNEN GiveAways überreicht! Da stresst mich jetzt ein wenig. Wie sollte ich das verteilen, ohne unnötigen Müll zu produzieren? Nur an Dunkelgrüne?(wozu, die werden eh „brav“ wählen…). An potenzielle Grün WählerInnen? (wer sind das, wo sind die…).

Ich schlage Folgendes vor:

Die netten Grünen Stoffsackerl (BIO MACHT SCHÖN) werden wir bei Veranstaltungen von uns zur freien Entnahme anbieten (nach der Wahl), auch bei grünen Kugelschreiber oder Sonnentor- Salatkräuter kann man sich dann selbst bedienen…

                                                                Wolfgang