Die Kronberger Wunderkammer

In der Osterwoche spazieren Clasien und ich nach Kronberg. Wir besuchen Birgit Mörtl. Sie ist mehrmalige Bodypaintingweltmeisterin, sie malt, entwirft Kostüme, stellt Skulpturen her und fotografiert. Auf ihrer Homepage  www.birgitmoertl.com kann man die Vielfalt ihrer Arbeiten sehen.

Auch engagierte sie sich für den Life Ball in Wien, war dort für alle Bodypaintings der Eröffnungsshows und teilweise auch für die Kostüme verantwortlich. Man kommt beim Betrachten der Bilder aus dem Staunen nicht heraus und so wird es uns dann auch beim Treffen in Kronberg gehen!

Aber erst einmal gehen wir an einem sehr sonnigen Frühlingstag los. Schon auf der Bahnstraße in Schleinbach lädt uns eine Bank zur Rast ein. Leider gibt es hier keinen Baum, der Schatten spendet. An der Kreuzung bei der Tankstelle müssen wir die L6 überqueren, und wie immer ist dort der Verkehr sehr lebhaft. Für Fußgänger und Radfahrer, die in Richtung Kronberg unterwegs sind, ist es dort nicht ungefährlich, vor allem für Eltern mit Kindern, die hier mit dem Rad auf dem Eurovelo fahren. Wir rennen schnell zwischen den durchfahrenden und nach Schleinbach abbiegenden Autos über die Straße. Diese Kreuzung müsste unbedingt entschärft werden.

Den Rest des Weges geht es gemütlich über den Radweg und die Kronberger Hauptstraße bis zum Kloster. Dort biegen wir in die Dorfstraße ein und stehen bald vor Birgit Mörtls Haus und Atelier. Vor über zehn Jahren hat sie dieses Grundstück, auf dem eine aufgelassene Tischlerei stand, erworben. In den Hallen hat sie sich ein Atelier eingerichtet, das Wohnhaus wurde erst in den letzten Jahren gebaut. Im Vorgarten stehen zwei Olivenbäume und einige Skulpturen aus Eisen.

Birgit Mörtl begrüßt uns am Gartentor. Auf der Terrasse setzen wir uns an einen riesigen, gemütlichen Holztisch und Birgit erzählt. Zufällig ist sie durch ein Inserat in der Zeitung vor mehr als zehn Jahren auf die alte Tischlerei gestoßen, und jetzt ist sie noch immer sehr froh, hier in Kronberg gelandet zu sein. Sie lebt und arbeitet gerne hier. Sie schätzt die Dorfgemeinschaft und sie besucht die vielen Veranstaltungen und trifft Leute, die Freunde geworden sind – sie freut sich jedenfalls, wenn das alles wieder unbeschwert möglich sein wird.

Sie erzählt uns auch von ihren unzähligen Aktivitäten. Vor kurzem erst baute sie das Bühnenbild für ein Turrinistück in Kärnten. Die Aufträge waren im letzten Jahr weniger, aber sie hofft natürlich auch, dass kulturelle Veranstaltungen bald wieder stattfinden.

Wir dürfen einen Blick in ihr Fotostudio werfen. Dort ist eine Installation, die hauptsächlich aus weißen Gipsfiguren besteht, aufgebaut. Fotos mit Models sollen demnächst aufgenommen werden – aber auch diese Arbeit verzögert sich immer wieder.

Im Atelier kommen wir, wie schon auf ihrer Website, nicht mehr aus dem Staunen heraus. Hier sammelt Birgit alles, was sie für die Ausstattungen braucht. Wunderliche Dinge stapeln sich bis an die Decke.

Dazwischen hängen Plakate, die auf die vergangenen Veranstaltungen hinweisen. Birgit erzählt uns, dass sie auch schon indische Hochzeiten ausgestattet hat, und man kann sich in diesem Raum gut vorstellen, wie sie Märchenwelten hervorzaubert. Im Atelier steht eine Nähmaschine, mit der die Kostüme hergestellt werden, und auch hier kann man sehr gut nachvollziehen, dass Birgit vom Nähen bis zum Schweißen und alles dazwischen, gerne ausprobiert.

Zum Abschied drücken wir unsere Bewunderung aus und bedanken uns für die Vielfalt der Eindrücke. Diese Wunderkammer in Kronberg ist sehr speziell.