Klimawandel und Heizen

Das Klimaschutzministerium fördert den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas

Auch wenn sich der Frühling heuer ein wenig bitten lässt: wir merken den Klimawandel. Die Winter sind nicht mehr so kalt. Ein angenehmer Nebeneffekt dieser bedenklichen Entwicklung ist, dass so Heizkosten gespart werden. Trotzdem ist Heizen in unseren Breitengraden im Winter immer noch lebensnotwendig. Raumwärme selbst erfordert ein Drittel des Energieeinsatzes in Österreich und ist für 20 % der gesamten CO2 Emissionen verantwortlich.  Ein doch ganz schön beträchtlicher Anteil. An diesem Punkt fragt man sich natürlich, wie wird bei uns geheizt. Zu 38 % wird mit Erdgas geheizt, gefolgt von 25 % mit Holz, Holzschnitzel oder Pellets, je 15 % mit Fernwärme bzw. Heizöl und nur 7 % nutzen Solarenergie oder Wärmepumpen . In absoluten Zahlen bedeutet das, dass in Österreich derzeit noch mehr als eine halbe Million Haushalte Öl und etwa eine Million Haushalte Gas zur Erzeugung von Raumwärme verwenden – einige davon sicher auch in unserer Gemeinde.

Nebenbei bemerkt sind auch noch sogenannte „Allesbrenner“ weit verbreitet. Waren diese in den Nachkriegsjahren eine sinnvolle und zweckmäßige Lösung, so sind sie heutzutage ineffizient und teilweise durch falsche Nutzung umwelt- und gesundheitsgefährdend. Spaziert man in den Wintermonaten durch unsere Gemeinde, sieht man oft dunklen Rauch aufsteigen und hat beißenden Geruch in der Nase. Das ist genau dann der Fall, wenn solche „Allesbrenner“ mit ungeeigneten Materialien beschickt werden, was auch gesetzlich verboten ist. Dazu zählen zum Beispiel Schaltafeln, Spanplatten und anderes behandeltes Holz, Kunststoff (z.B. Getränkeflaschen), Verpackungsmaterial und anderer Haushaltsabfall. Diese Materialien gehören sachgerecht entsorgt. Hierfür haben wir eine funktionierende Mülltrennung und das Altstoffsammelzentrum in unserer Gemeinde und für beide zahlt ohnehin jede Bürgerin und jeder Bürger Gemeindeabgaben. Bei unsachgemäßer Verbrennung entstehen Feinstaub und andere toxische Gase (die nicht nur die unglücklichen Nachbarsleute einatmen, sondern auch jener, der den Müll unerlaubter weise verbrennt). Diese können für Krebs, Schlaganfälle und andere Krankheiten verantwortlich sein.

Was ist beim Neukauf einer Heizung zu berücksichtigen? Seit 1. Jänner 2019 bereits sind in Niederösterreich Ölheizungen in Neubauten verboten. Laut einer Statistik der TU Wien werden auch Gasheizungen in den nächsten 10–20 Jahren verschwinden. Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung ist, dass sich vor wenigen Tagen Vertreter des Umwelt- und des Finanzministeriums sowie der Bundesländer darauf geeinigt haben, Kohle-, Öl- und Gasheizungen schrittweise zu verbieten. Demnach dürfen Kohle und Öl noch bis 2035 für die Raumheizung verwendet werden, Erdgas bis 2040. Doch bereits ab 2025 sind Kohle- und Ölkessel im Bestand, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, auszutauschen. Da die Anschaffung bzw. der Tausch einer Heizung keine kleine Investition ist, stellt das Klimaschutzministerium unter Leitung der grünen Bundesministerin Leonore Gewessler Förderungen zur Verfügung. Damit wird unter dem Motto „raus aus Öl und Gas“ nicht nur der Tausch des Heizkessels finanziell erleichtert und der Ausstieg aus fossilen Energiequellen gefördert, sondern auch in klimafreundliche Technologien investiert und so auch Arbeitsplätze geschaffen und erhalten. 650 Millionen Euro an Förderungen stellt das Klimaschutzministerium in den kommenden zwei Jahren für den Heizungstausch und die Gebäudesanierung zur Verfügung. Für besonders einkommensschwache Haushalte werden zusätzliche Fördermittel bereitgestellt. Privathaushalte werden beim Tausch eines fossilen Heizungssystems auf einen Nah- bzw. Fernwärmeanschluss und – wo dies nicht möglich ist – auf eine klimafreundliche Wärmepumpe (für Neubauten derzeit sicher die beste Lösung) oder eine Holzzentralheizung mit bis zu 5.000 Euro unterstützt. Zusätzlich eignen sich in Altbeständen für die Energiegewinnung oft Solarthermie und Photovoltaikstrom, insbesondere zur Warmwasserbereitstellung. Dafür gewährt auch unsere Gemeinde dafür eine Förderung.

Klimawandel und Heizen - Was können wir in unserer Gemeinde machen?

Trotz Klimawandels ist Heizen im Winter in unseren Breiten immer noch lebensnotwendig. Allerdings gibt es Möglichkeiten, auf einfache Weise den Schadstoffausstoß zu reduzieren.

Ende 2019/Anfang 2020 war es fast täglich in den Nachrichten. In Australien herrschte eine Hitzewelle mit fast 50°C. Buschfeuer loderten und konnten Wochen nicht unter Kontrolle gebracht werden. Ein Gebiet größer als Österreich war betroffen. Seit September 2019 starben mehr als eine Milliarde Säugetiere, Vögel und Reptilien, darunter auch 30 % aller Koalas in New South Wales - die Überlebenden werden zu einem großen Teil verhungern, weil sie jetzt keine Nahrung mehr finden.

Auch wir merken den Klimawandel. Die Winter sind nicht mehr so kalt. Das freut einerseits und spart Heizkosten, andererseits ist diese Entwicklung sehr bedenklich. Raumwärme selbst erfordert ⅓ des Energieeinsatzes in Österreich und ist für 20 % der gesamten CO2 Emissionen verantwortlich. Ein doch ganz schön beträchtlicher Anteil. An diesem Punkt fragt man sich natürlich, wie wird bei uns geheizt. Zu 38 % wird mit Erdgas geheizt, gefolgt von 25 % mit Holz, Holzschnitzel oder Pellets, je 15 % mit Fernwärme bzw. Heizöl und nur 7 % nutzen Solarenergie oder Wärmepumpen. Weit verbreitet sind jedoch auch noch sogenannte „Allesbrenner“. Waren diese in den Nachkriegsjahren eine sinnvolle und zweckmäßige Lösung, so sind diese heutzutage ineffizient und teilweise durch falsche Nutzung umwelt- und gesundheitsgefährdend. Spaziert man in den Wintermonaten durch unsere Gemeinde, sieht man oft dunklen Rauch aufsteigen und hat beißenden Geruch in der Nase. Das ist genau dann der Fall, wenn solche „Allesbrenner“ mit ungeeigneten Materialien beschickt werden, was auch gesetzlich verboten ist. Dazu zählen zum Beispiel Schaltafeln, Spanplatten und anderes behandeltes Holz, Kunststoff (z.B. Getränkeflaschen), Verpackungsmaterial und anderer Haushaltsabfall. Diese Materialien gehören sachgerecht entsorgt. Hierfür haben wir eine funktionierende Mülltrennung und das Altstoffsammelzentrum in unserer Gemeinde und für beide zahlt ohnehin jede Bürgerin und jeder Bürger Gemeindeabgaben. Bei unsachgemäßer Verbrennung entstehen Feinstaub und andere toxische Gase (die nicht nur die unglücklichen Nachbarsleute einatmen, sondern auch jener, der den Müll unerlaubter weise verbrennt). Diese können für Krebs, Schlaganfälle und andere Krankheiten verantwortlich sein.

Was ist beim Neukauf einer Heizung zu berücksichtigen? Seit 1. Jänner 2019 bereits sind in Niederösterreich Ölheizungen in Neubauten verboten.  Seit dem 11. Mai 2020 fördert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) den Ausstieg aus Ölheizsystemen mit bis zu € 5000,-. Zusätzlich kann vom Land Niederösterreich eine weitere Förderung von bis zu € 3000,- beantragt werden.

Laut einer Statistik der TU Wien werden auch Gasheizungen in den nächsten 10–20 Jahren verschwinden. Als „natürlich“ gelten Holzschnitzel und Pellets aus nachwachsenden Rohstoffen. Mit steigendem Bedarf erfolgt deren Gewinnung teilweise (wie auch im Falle anderer „Agrokraftstoffe“) aber in Form von Monokulturen oder auch auf Kosten von Ackerflächen, die eigentlich für die Lebensmittelproduktion genutzt werden könnten. Auch großflächige Schlägerungen von Waldgebieten, beispielsweise in Osteuropa, verleihen dem Heizen mit Pellets mittlerweile einen schalen Beigeschmack. Zudem wird auch bei der Verbrennung von Holz und Pellets klimaschädliches CO2 frei. Für Neubauten sind Wärmepumpen derzeit sicher die beste Lösung. In Altbeständen eigenen sich für die Energiegewinnung oft Solarthermie und Photovoltaikstrom, insbesondere zur Warmwasserbereitstellung. In Niederösterreich steht dafür zwischen 2020 und 2022 jährlich ein Fördervolumen von 36 Millionen Euro zur Verfügung. Auch unsere Gemeinde gewährt dafür eine Förderung. Das ist natürlich keine kleine Investition und muss sorgfältig geplant werden. Bis dahin wäre es aber ein Zeichen von Rücksichtnahme gegenüber Mitbürger*Innen wie auch der gesamten Umwelt, die vorhandene Heizungsanlage sachgerecht zu betreiben und nicht für die Müllverbrennung einzusetzen.

Quellen:

Australia wildfires: Half a billion animals and plants killed as glaciers turn black. In: The Independent vom 2. Januar 2020 

Global 2000, Bodenatlas 2015. Daten und Fakten über Acker, Land und Erde

Lukas Kranzl, Andreas Müller, Iná Maia, Richard Büchele, Michael Hartner, Wärmezukunft 2050. Erfordernisse und Konsequenzen der Dekarbonisierung von Raumwärme und Warmwasserbereitstellung in Österreich. Technische Universität Wien, Energy Economics Group, Wien 2018

Wolfgang Schieder, Alexander Storch, Daniela Fischer, Pia Thielen, Andreas Zechmeister, Stephan Poupa, Stefan Wampl, Luftschadstoffausstoß von Festbrennstoff-Einzelöfen. Untersuchung des Einflusses von Festbrennstoff-Einzelöfen auf den Ausstoß von Luftschadstoffen. Bundesumweltamt, Wien 2013 (REP-0448).