Covid-bovid

Hallo, mein Name ist Covid-bovid. Sie können mich gleich wieder vergessen, denn ich bin eine unnütze Mutante von Covid 19. Die Boviden sind die Tiere mit Hörnern, also Kühe, Ziegen, Antilopen usw. Und ich heiße so, weil ich Hörner habe.

Ich werde demnächst verenden, weil ich an keiner Wirtszelle andocken kann, wegen meiner blöden Hörner. Dazu ganz kurz eine Erklärung zu Mutationen: Wenn ein Virus in einen menschlichen Körper gelangt, dann besetzt es sofort eine Zelle (dazu dienen beim Covid-Virus die vielen „Zapfen“ die wie kleine Saugnäpfe aussehen). Dann wird mit Hilfe der Wirtszelle mit der Vermehrung (Reproduktion) begonnen. Innerhalb kürzester Zeit entstehen so tausende neue Viren, die sich sofort an den nächsten Zellen wieder an die Arbeit machen und sich wieder reproduzieren. Die Wirtszelle stirbt dann ab. Der Mensch wird krank.

Jetzt zurück zu mir: Wie wir alle wissen, macht nur der keine Fehler, der nicht arbeitet. Und so eine Virusvermehrung kann man sich auch als tausendfache Klonierung vorstellen. Nur leider passieren da halt auch Fehler und so bin ich und einige tausend andere Viren entstanden. Anstatt mich voll leistungsfähig auszustatten, habe ich zwei Hörner die deutlich größer sind als meine Zapfen. Die Hörner sind aber zu gar nichts zu gebrauchen (wir Viren kämpfen auch nicht um eine Herde weiblicher Viren, wir sind neutral, alle können alles). Leider verhindern die Hörner aufgrund ihrer Länge auch die Möglichkeit, an eine Wirtszelle heranzukommen. Ich stoße mich praktisch immer selbst weg. Und so haben meine letzten Minuten begonnen. Ein bisschen Zeit habe ich noch, um ein wenig zu philosophieren (was soll man denn sonst machen, hier in einer feuchten Nase?).

Hätte ich mehr Glück gehabt, wäre ich in eine andere Richtung mutiert, nämlich ausgestattet mit noch mehr Zapfen, mehr Reproduktionsfähigkeit und wenn es superoptimal gelaufen wäre, auch resistent gegen Impfungen. Ich weiß, meine gesamte riesige Familie arbeitet bereits daran, auf der ganzen Welt. Und weil die Menschen so blöd sind und Feste feiern und in riesigen Herden irgendwo hinlaufen, ohne Abstand und ohne Masken, ist es uns auch schon gelungen, hier und da deutlich besser zu werden (in unserem Sinn natürlich). Die Brasilianer sind ein bisschen boshafter als die Engländer, die Südafrikaner hinterhältiger und die Inder sind die Besten. Da konnten wir uns so massenhaft ohne jede Barriere vermehren, dass auch Supermutanten entstanden sind, gegen die wird es bald keine Waffen mehr geben. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass bald ein paar Infizierte aus Indien sich ein bisschen in der Welt verteilen, und dann schau ma mal weiter….

(Frei erfunden von Susanne Nanut)

Hallo, ich bin's, Euer Coviderl!

Natürlich bin ich nicht mehr dasselbe Virus wie in unserer letzten Geschichte. Ich bin das Coviderl, aber ebenfalls durch unglaubliche Vermehrung vom very British Covid entstanden. Gerade pick ich da auf so einem Kühlregal im Supermarkt. Es ist kalt und neben mir liegen ein Haufen schiache nackte Henderln, die sind auch schon tot. Auch ich sehe meinem Ende tapfer entgegen, was soll ich hier denn machen?

Hergekommen bin ich durch eine Kundin, die aufgrund ihrer Lungenerkrankung von der FFP2-Maskenpflicht befreit ist. Bitte, was soll das denn? Entweder die Dame ist so schwer krank, dass sie eh nicht in den Supermarkt kann oder aber sie hält die paar Minuten des unbedingt notwendigen Einkaufs aus, denke ich mir. Aber ich bin ja nur das Coviderl und kein Arzt. Auf jeden Fall hat die ordentlich gehustet, eh in die Ellenbeuge, aber ich bin ihr halt ausgekommen und so kleb ich hier und warte auf meinen sicheren Tod.

Aber da: Ein keiner blonder Bengel kommt um die Kurve gesaust, ein halb zerquetschtes Schokoladekipferl in der Hand. Seine hübsche, junge Mutter tippt zwei Gänge weiter ganz wichtige Informationen in ihr Smartphone und der Kleine tut grad, was alle Kinder gerne machen: Er greift einfach alles an, haptisches Lernen nennt man das. Nachdem ein paar Henderln neben mir kleine Beulen inklusiv Schokostempel in ihr fettes Brustfleisch erhalten haben, erreicht die kleine, klebrige Hand auch jene Stelle, auf der ich dahinsieche. Und plötzlich erwachen alle meine Lebensgeister, mit dem letzten Biss des Schokokipferls stopft der liebe, süße Bub auch mich in meinen heißgeliebten Rachenraum, der aber eh ihm gehört. Die fürsorgliche Mama eilt plötzlich herbei und wischt ihrem Kind mit einem Desinfektionstuch die Hände sauber. Gut gegen die Schokolade, zu spät in meinem Fall!

In diesem Rachenraum ist es feucht und warm, allerdings zu kleinräumig für mein großes Ziel der Massenvermehrung meiner selbst. Also wird der Kleine zwar Viren haben, aber zu wenige, um sein Immunsystem zur Abwehr bewegen zu können. Aber ein toller Zwischenwirt ist er allemal. Zu Hause gelangen meine vielen Nachkommen in sämtliche Familien-Schleimhäute und dort fühlen sie sich richtig wohl. Den Opa lassen wir aus, der schaut schon so geimpft aus (alt und krank). Wenn ich Glück habe, werden die Leute hier nicht wirklich krank, dann bleibe ich unentdeckt und kann so weiter machen. Die Zeiten sind gut, Schule und Kindergarten zugesperrt, also keine so blöden unnötigen Tests und die Familie selbst fühlt sich sicher. Genau so liebe ich es, Euer Coviderl.

Oder hat hier jemand etwa geglaubt, wir Coronas töten Menschen absichtlich? Nein, das sind Kollateralschäden, denn mit jedem Toten sterben ja auch wir! Viren haben zwar kein Hirn, aber wir sind sehr schlau, wenn es um unsere eigenen Bedürfnisse geht, genauso wie bei Euch Menschen die Politiker. Und weil diese (also die Politiker) das Management von uns Viren seit einem Jahr in den Händen haben, die Impfung sogar „zur Chefsache“ erklärt haben, mach ich mir um mich und meinesgleichen vorerst keine Sorgen! Das nächste Mal erzähle ich Euch gerne noch was über Mutanten. Bis dahin,

Euer Coviderl!

(Frei erfunden von Susanne Nanut)

Hallo, ich bin Covid 19!

Nicht mehr ganz, in der Zwischenzeit bin ich schon very British. Meine alten Kollegen vom Covid-Stamm waren schon etwas müde, sodass ich zur Weihnachtszeit hier aufgetaucht bin, um bis Ostern bereits 83 Prozent der niederösterreichischen Covid-Infektionen für mich in Anspruch zu nehmen. Ich bin ansteckender und auch tödlicher für jüngere Menschen, ich mutiere natürlich weiter, vielleicht schaffe ich es noch (wäre gut möglich bei dem Impftempo!), dass auch die Impfungen für mich ungefährlich werden.

Die Bevölkerung ist meiner müde, das finde ich echt lustig, weil wenn sie müde ist, soll sie doch schlafen. Einige sind meiner aber überdrüssig, das verstehe ich gut, gehört aber auch zu meinen Zielen, da ich mich dann noch besser ausbreiten kann. „Keine Masken, kein Abstand, nur endlich wieder so leben wie früher!“, das macht echt Sinn für mein Begehr.

Ja den Abstand, den find ich auch unterhaltsam, früher war es der Babyelefant (ein, zwei drei Monate alt? Mit hängendem, ausgestrecktem oder hochgehaltenem Rüssel?), jetzt sind es zwei Meter Abstand, die die Menschen einhalten müssten, um vor mir geschützt zu sein. Ja wer glaubt denn, dass ich ein Metermaß bei mir trage, bevor ich jemanden infiziere? Lustig finde ich auch diese Lockdowns, die immer wieder terminisiert werden. Da ist meine beste Zeit die Woche bevor der Hokuspokus beginnt. Alle treffen sich noch schnell, bevor sie das nicht mehr dürfen, obwohl ich eh schon so aktiv bin, echt anstrengend. Und dann der Lockdown: Die Geschäfte und Schulen sind zwar geschlossen, aber so viele Verordnungen es gibt, so viele Schlupflöcher sind auch da.

Zum Beispiel: Am Osterwochenende sollen sich nur zwei Personen aus zwei verschiedenen Haushalten treffen (ha, ha, ha!), aber Nebenwohnsitzer dürfen in ihr Zweitdomizil fahren. Und dort kommen sie dann alle zusammen, aus mehreren verschiedenen Haushalten, die erwachsenen Kinder der Zweitwohnsitzer kommen alle mit ihren Kindern, um das Osterfest zusammen zu feiern. Das dürfen sie, weil man ja zum Zweitwohnsitz fahren darf. Außerdem wird eh nichts kontrolliert, wegen der Grundgesetze.

Aber ich bin ja ein glückliches Virus, weil ich hier so schnell nicht verschwinden werde, Dank der Tatsache, dass ich nicht durch Fachleute, sondern von Politikern bekämpft werde. Es gibt zwar eine Politikerin, die wäre Fachfrau für Epidemiologie, aber auf die hört eh keiner, erstens ist sie eine Frau, zweitens von der Opposition und drittens eben eine Frau. Wäre die nicht in der Politik, säße sie sicher im Fachgremium vom Gesundheitsminister, dann würde sie wenigstens gehört werden.

Und so werde ich mich ungestört weiter vermehren, mutieren und vielleicht auch Sie besuchen kommen. Denn während es in der ersten Pandemie-Welle in dieser Gemeinde keine einzige Infektion gegeben hat, sind es jetzt schon über hundert Menschen, deren Leben ich seit Herbst ein bisschen gestört habe. Gestorben ist bis jetzt noch niemand, aber das zu ändern werde ich schon noch schaffen. Und noch was zum Abschluss: Nicht der Anschober, nicht der Kurz sind schuldig an den verheerenden wirtschaftlichen Folgen dieser Pandemie, es ist jeder einzelne, der sich nicht an die Regeln hält, die in der Zwischenzeit in allen Köpfen sein sollten!

(Frei erfunden von Susanne Nanut)