Geheime Wege

Diesmal wird unser Spaziergang eine Bildgeschichte der verborgenen Ecken unserer Dörfer. Wir benutzen meist unsere Hauptdurchzugsstraßen, also die Straßen, die uns aus unseren Orten führen. Aber selten gehen wir dort zu Fuß. Unsere Spazierwege führen uns in den nächsten Wald, in den nächsten Hohlweg, zur nächsten Kellergasse. Dorthin haben wir es nicht weit. Unsere Ortszentren sind nicht sehr belebt, und so genießen wir die Natur rund um unsere Dörfer.

Aber es gibt diese kleinen, unbekannten Wege zwischen den Häusern. Hier tut sich eine ganz eigene Welt auf, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, hier zeigen sich die Dörfer von einer unbekannten Seite. Es gibt keinen Asphalt, keine Straßenbeleuchtung, hier wächst Gras, wachsen Büsche und Gestrüpp, die die Wege enger machen.

Clasien und ich beschließen diesmal durch ein paar dieser Wege zu wandern. Gleich gegenüber der Schleinbacher Kirche biegen wir in einen schmalen Pfad, der uns zum Schleinbach führt. Gartenzwerge winken uns zu und ein blitzblaues, jetzt leeres, Pool lädt im Sommer zu Abkühlung. Die Brücke über den Bach, der momentan relativ viel Wasser führt, ist schmal. Wir spazieren entlang verschieden gestalteter Zäune und Mauern und hinter den Gartentoren können wir Gemüse- und Blumenbeete erkennen.

Es gibt hier so viele Details zu sehen und ich beneide Clasien, weil sie diese mit ihrer Kamera festhalten kann. Der Weg führt uns schließlich in die Waldgasse.

Gleich hinter der Raiffeisenkassa ist der nächste Einstieg zum Bachweg. Hier fällt uns ein Baum auf, der voller goldgelber Äpfel ist. Sie leuchten in der Sonne, die plötzlich die Wolken vertreibt und ein blauer Himmel öffnet sich über unseren Köpfen. Das tut gut.

Der Weg endet beim Schleinbacher Feuerwehrhaus. Hier steht ein PKW, mit großem Blechschaden. Der wartet wohl auf die nächste Übung.

Nach Ulrichskirchen gelangen wir über die Kramergasse zur Viehtrift und schließlich über einen schmalen Weg entlang der Bahntrasse zur Hohen Schule. Die Hohe Schule ist ein Fußweg zwischen Hofberggasse und Bahnstraße.

Hier befinden sich auf der einen Seite die Dächer der Keller, auf der anderen Seite verschiedenste Zäune und Tore. Es ist einfach schön, und ich möchte mir jede Einzelheit merken.

Zurück nach Schleinbach gehen wir so lange wie möglich neben den Gleisen. Der Weg führt an den Hintereingängen der Häuser vorbei, und ich stelle es mir entschleunigend vor, nach einem langen Bürotag in der Stadt vom Bahnhof aus hier nach Hause zu gehen.

Schließlich landen wir auf der Schleinbacher Straße und vorbei an der Volksschule, der Feuerwehr, entlang des neuen Radweges gelangen wir wieder nach Hause. Viele Wege und Winkel gilt es noch zu entdecken, wir werden sie weiterhin suchen.